Drogen-Freigabe : Heroin-Heuchler
Die Modellversuche für die kontrollierte Abgabe von Heroin an Süchtige in Hamburg, Hannover und fünf anderen Städten müssen vorerst nicht ihre Pforten schließen. Ein Leben bewahrender Sieg für die Klienten der Projekte und gegen die Ideologen aus der CDU, die unter Drogenbekämpfung immer nur den Ausstieg aus dem Konsum illegaler Suchtstoffe verstehen.
Kommentarvon Marco Carini
Dass Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sich für den Fortbestand der Modellprojekte, verwendet hat, sollte ausdrücklich begrüßt werden, auch wenn seine zunehmende bundespolitische Präsens voller Wahlkampf-Eigennutz steckt. Bei den CDU-Hardlinern aber muss man einmal persönlich werden: Es ist erwiesen, dass viele Heroinsüchtige, gerade mit intaktem Umfeld, über Jahrzehnte mit der Droge leben, ohne körperlichem Verfall oder suchtbedingten Psycho-Störungen anheim zu fallen. Wenn das auch von jedem CDU-Funktionär gesagt werden könnte, der gerne mal zur Flasche greift – die Diskussion würde an Redlichkeit gewinnen.
So aber bleibt die absurde Trennung zwischen den Drogen, an denen der Staat verdient und den Drogen, bei denen er leer ausgeht und die er bekämpft. Jede Statistik beweist: Erstere waren, sind und bleiben lebensbedrohlicher. Ein Fakt, dem sich die Heroin-Heuchler auf ewig verweigern werden.