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Drei mutmaßliche Ost-Spione gefaßt

Bonn (afp) - Drei mutmaßliche Agenten östlicher Geheimdienste, darunter ein Diplomat des Auswärtigen Amtes (AA), befinden sich in Untersuchungshaft. Ein weiterer Haftbefehl gegen einen Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes erging wegen des Verdachts der Stasi-Mitarbeit, hieß es von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Der Beamte im AA soll ebenfalls für die Stasi gearbeitet haben. Aus den Sicherheitsbehörden verlautete, der Tip sei von einem ehemaligen Offizier der „Hauptverwaltung Aufklärung“ des DDR -Spionageapparates gekommen. Der in der Brüsseler Nato -Vertretung ertappte Stasi-Agent Heinz-Helmuth Werner hat nach Angaben des 'Spiegels‘ erheblich mehr Informationen geliefert als Günther Guillaume. Der Mann habe an einer der sensibelsten Stellen in der Bonner Nato-Vertretung gearbeitet. Sicher sei, daß die Empfänger in Ost-Berlin und Moskau bis ins Detail über den Nato-internen Streit um die Kurzstreckenraketen, Verhandlungspositionen bei den Wiener Abrüstungsverhandlungen und bis in die letzten Wochen über alle deutschlandpolitischen Pläne Bonns und seiner Partner unterrichtet gewesen seien.

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