: Drei-Klassen-Gesellschaft -betr.: Kita-Gebühren-Erhöhung
Betr.: Kita-Gebühren-Erhöhung
Die vom Senat beschlossene und von der Deputation für richtig gehaltene Gebührenerhöhung der Kindergarten- und Hortplätze wird im März zur Abstimmung gebracht. Die Abgeordneten der Bürgerschaft tragen damit die Verantwortung für den vom Senat gewollten Sozialabbau im Land Bremen. Daß Bremen sparen muß, ist völlig klar und daß Kindergärten- und Hortplätze teurer werden müssen, wohl auch. Nur sozial gerecht muß es sein.
Sollte das Parlament dem Senatsbeschluß zustimmen, sehe ich erhebliche Auswirkungen auf die soziale Struktur in Bremen auf uns zukommen. Was Kindergärten angeht, wird unsere Gesellschaft in drei Klassen eingeteilt:
1.) die Mindestzahler, die weiterhin Kindergarten- und Hortplätze bezahlen können, 2.) die Höchstsatzzahler, die dann vielleicht eine private Kindergartenelite bilden werden, 3.) die, die sich aufgrund der Gebühren keinen Kindergarten und Hortplatz leisten können.
Mit einer solchen Gebührenerhöhung könnte man vielleicht leben, wenn bei der Berechnung der Gebühren nicht das Brutto-, sondern das Nettoeinkommen zugrunde gelegt und nicht eine pauschale Summe, sondern die tatsächliche Miete berücksichtigt wird. Ich fordere alle Abgeordneten auf, im Namen der sozialen Gerechtigkeit im Namen der Bürgerinnen und Bürger, die durch die Politiker in Bremen und Bonn eh schon gewaltig zur Kasse gebeten werden, gegen die Gebührenerhöhung zu stimmen. Auch gegen einen Fraktionszwang Andreas Recke
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