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Drei HIV-Blutspenden

■ Verdacht gegen Plasma-Firma erhärtet

Der Verdacht, daß Blutplasmaprodukte der niedersächsischen Firma Haemoplas GmbH in Osterode HIV-Viren enthalten haben, hat sich am Mittwoch erhärtet. Drei Patienten sollen mit dem HIV-Virus infiziert worden sein. Haemoplas habe bisher einen HIV-positiven Spender gehabt, der sofort nach Verdacht 1990 gesperrt wurde, sagte der Geschäftsführer gestern.

Die der Verbreitung des möglicherweise mit HIV-Viren infizierten Blutes verdächtigte Haemoplas GmbH darf seit gestern kein Blutplasma mehr herstellen. Am Dienstag hatten Behördenkontrollen ergeben, daß das Labor nicht wie vorgeschrieben jede Plasmaspende auf Aids-Viren untersucht hatte.

Der Geschäftsführer wies jegliches Verschulden von sich und richtete scharfe Vorwürfe gegen das Vertragslabor. Seine Firma habe eine schriftliche Bestätigung, daß alle notwendigen Untersuchungen an den Blutpräparaten vorgenommen wurden.

Niedersächsische Außenstellen der Firma Haemoplas waren in Göttingen und in Braunschweig eingerichtet. Dort konnte gegen Bezahlung Blutplasma gespendet werden. Einer der Hauptabnehmer war in Niedersachsen das Evangelische Krankenhaus Sehnde (Landkreis Hannover), das pro Jahr etwa 2.000 Einheiten frisch gefrorenes Plasma bezogen haben soll. Das niedersächsische Sozialministerium ging gestern davon aus, daß bundesweit 69 Kliniken mit Haemoplas-Blutprodukten beliefert wurden. In Bremen hat keine Klinik Produkte dieser firma bezogen, teilte die Gesundheitsbehörde auf Anfrage mit. dpa/taz

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