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Dreht heute der Wind?

■ Nord-Nordwest-Wind würde Giftsäckchen an die Küste treiben

Der aus dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel Apron plus gemixte Gift-Kelch ist bis Sonntag mittag an der ostfriesischen Küste und den vorgelagerten Inseln vorübergegangen. Ledigliche leere oder mit Sand gefüllte Plastiktüten wurden vom Strand der westlichsten deutschen Insel Borkum geborgen. Anlaß für Entwarnung bestand jedoch nicht: Die niederländische Küstenwache hatte am Sonnabend ein Feld von rund 400 Gifttüten rund 15 Seemeilen westlich von Borkum geortet.

Ob die Strände und das Wattenmeer verseucht werden oder verschont bleiben hängt nun wesentlich von Richtung und Stärke des Windes ab. Bis Sonntag mittag wehte es noch stark bis stürmisch aus westlichen Richtungen. Damit bestand die Chance, daß das Gift an den ostfriesischen Inseln vorbeitreibt. Eine von Meteorologen vorausgesagte Drehung des Windes nach Nord-Nordwest könnte das gefährliche Treibgut zusammen mit der Gezeitenströmung jedoch an die Küste drücken.

Teuer könnte die Aktion „Apron-Abwehr“ für den Steuerzahler werden. Die Bezirksregierung schätzt, daß jeder Tag Alarmbereitschaft rund 100.000 Mark kostet. Mit wieviel Geld sich die Versicherungen an den Kosten beteiligen werden, war am Sonntag noch völlig unklar. dpa

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