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Dregger kuscht im Raketenstreit

Bonn (ap) - Der Vorsitzende der Unions–Fraktion, Alfred Dregger, hat seine Haltung zu den Genfer Verhandlungen über ein Zwischenabkommen im Bereich der Mittelstreckenraketen korrigiert. In einem am Mittwoch den Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU zugeleiteten „Positionspapier“ rückte Dregger von seiner Forderung ab, in einem solchen ersten Abkommen müßten außer Raketen mittlerer auch solche kürzerer Reichweite berücksichtigt werden. In seinem Papier übernahm er die am Dienstag in einem Ministergespräch bei Kanzler Helmut Kohl festgelegte Haltung der Bundesregierung, wonach in Genf „nach Abschluß einer Zwischenlösung“ bei weitreichenden auch über eine Begrenzung der Raketen geringerer Reichweite gesprochen werden soll. Die Hinnahme eines Abkommens, „das sich nur auf die weiter reichenden Mittelstreckenraketen beschränken würde, verstieße gegen das Prinzip der gleichen Sicherheit und die strategische Einheit des NATO– Raumes“, hatte Dregger seine ursprüngliche Forderung begründet. In dem „Positionspapier“ heißt es demgegenüber: „Wir wünschen, daß es zwischen den Weltmächten auch zu Vereinbarungen über Mittelstreckensysteme kürzerer Reichweite kommt.“ Der Fraktionschef übernahm auch die von der Regierung geforderte „Weiterververhandlungsverpflichtung“. In einer Zwischenlösung müsse es eine „konkrete Verpflichtung geben, daß in den weiterführenden INF– Verhandlungen auch die Mittelstreckenraketen kürzerer Reichweite einbezogen werden“, schrieb Dregger.

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