piwik no script img

Download nicht möglichiTunes-Probleme wegen "Songs for Tibet"?

Das Musikportal von Apple funktioniert in China nicht mehr, seit Olympioniken Tibet-CD herunterladen können.

Der Apple-Laden in Peking ist geöffnet, aber iTunes funktioniert nicht. Bild: ap

BERLIN taz | Das Musikdownloadportal iTunes des amerikanischen Apple-Konzerns ist in Teilen Chinas seit Tagen aus ungeklärten Gründen unzugänglich. Seit Montag gibt es in einem Apple-Diskussionsforum zahlreiche Beschwerden, wobei sich Nutzer in China beklagen, sie könnten keine Musik mehr herunterladen. Befürchtet wird eine Blockade durch Chinas Internetpolizei.

Die Probleme begannen, unmittelbar nachdem die Organisation International Campaign for Tibet am Montag darauf hingewiesen hatte, dass die Doppel-CD "Songs for Tibet: The Art of Peace" mit Liedern internationaler Stars schon von mehr als 40 Olympiasportlern heruntergeladen worden sei. Diese hätten damit gegen Pekings Tibetpolitik protestieren wollen.

Die CD wurde von der US-Stiftung Artists for Peace zu den Olympischen Spiele in Peking publiziert und enthält Songs unter anderem von Sting, Moby, Alanis Morisette, Garbage, Suzan Vega und Underworld. Mit der CD wollen die Künstler den Dalai Lama unterstützen.

Ein Sprecher des Apple-Konzerns in China räumte am Donnerstag laut Reuters Probleme ein, wollte zu den Ursachen aber nichts sagen. Der Konzern hat erst kurz vor den Spielen ein großes Geschäft in Peking eröffnet. Die australische Zeitung Sydney Morning Herald zitierte eine Mail, die eine Bloggerin vom Apple-Kundendienst erhalten haben will: "iTunes ist in China nicht von unserer Seite aus blockiert, aber der Zugang zum iTunes-Store ist in einigen Regionen Chinas gesperrt."

In einem Beitrag auf einem offiziellen chinesischen Nachrichtenportal wurden die CD und die daran beteiligten Künstler verurteilt und ein Verbot des Albums gefordert. In dem dazugehörigen Onlineforum gab es Rufe nach einem Boykott von Apple-Produkten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!