: Doppelagent bei der CIA
■ Spitzenbeamter spionierte auch für Moskau
Moskau/Washington (dpa) – Der stellvertretende russische Außenminister Georgi Mamedow wird voraussichtlich am kommenden Sonnabend nach Washington reisen, um die spektakuläre Spionageaffäre um den CIA-Mitarbeiter Aldrich Hazen Ames und dessen Frau Maria zu erörtern. Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter im russischen Außenministerium. US-Präsident Clinton hatte nach der Verhaftung von einem „schweren Fall“ gesprochen und angedeutet, daß Rußland freiwillig die Diplomaten zurückziehen soll, die mit Ames gearbeitet haben. Das Ehepaar Ames wurde am Dienstag offiziell angeklagt, seit 1985 zunächst für die ehemalige Sowjetunion und dann für Rußland spioniert zu haben. Ein halbes Dutzend US- Spione sind nach Angaben informierter Kreise dadurch enthüllt und „wertlos“ geworden.
Rußlands Außenminister Andrej Kosyrew sagte bei einem Besuch in Krakau, er erwarte keine Belastung der russisch-amerikanischen Beziehungen. Das Verhältnis hätte längst das Stadium überschritten, in dem „irgendein Vorfall ihre Partnerschaft in Frage stellen kann“. Seiten 8 und 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen