■ Doping: Ätsch! Erwischt
Schon drei Dopingfälle hat die Leichtathletik-WM in Stuttgart zu bieten: Die russische Ex-Weltmeisterin Lilia Nurutdinowa, im 800-Meter-Finale Siebte geworden, hat das anabole Steroid Stanazonol genommen. Diskus-Olympiasieger Romas Ubartas aus Litauen, in Stuttgart Vierter, war erfolgreich mit anderer Marke. Hier hieß das anabole Steroid Boldenone. Der bisher einzige erwischte Medaillengewinner ist Dimitri Poljunin und hatte Bronze im Speerwerfen gewonnen. Der Usbeke hatte ebenfalls Stanozolol eingeworfen und mußte das Edelmetall an den Briten Mike Hill weiterreichen. Gerüchte, nach denen 100-Meter-Sieger Linford Christie ebenfalls positiv getestet worden sei, dementierte IAAF-Chef Primo Nebiolo höchstpersönlich. Auch die Pressekonferenz der Kugelstoßer war vom einschlägigen Thema beherrscht, was auch nicht verwundert, denn drei der vier ersten waren schon mal gesperrt. Weltmeister Werner Günthör (bisher nicht ertappt) aus der Schweiz wollte die Frage nach der Anzahl seiner Trainingskontrollen nicht beantworten und wich aus. Das interessierte den Silbermedaillengewinner, den US-Amerikaner Randy Barnes, aber ungemein: „Er hat die Frage nicht beantwortet.“ Der Drittplazierte Mike Stulce begriff erst gar nicht, worum es ging: „Ich weiß nicht, was die Frage soll. Was hat sie mit dem Wettbewerb zu tun?“
Auch die Bahn-Radsport-WM wird nicht verschont. Dort hatte die russische Sprinterin Galina Enjuchina nicht rechtzeitig die Chemie abgesetzt. Die A-Probe war positiv, zum Halbfinale war sie aus angeblich gesundheitlichen Gründen erst gar nicht angetreten.
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