: Doping-Kontrolleure sind selbst Sünder
Der Turiner Staatsanwalt Raffaele Guariniello hat aufgedeckt, daß die Doping-Kontrollen des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (NOK) nicht korrekt durchgeführt werden. Der für das Labor verantwortliche Direktor, Professor Giorgio Santilli, gestand, daß vor seiner Amtszeit „nur zehn Prozent der Urinproben von Fußball-Profis auf Steroide und Anabolika untersucht worden sind“. Inzwischen seien es 30 bis 40 Prozent. Die restlichen Proben wurden gar nicht untersucht oder es wurde nur nach bestimmten Substanzen gesucht. 1997 habe das NOK mit 10.680 Doping-Kontrollen die meisten Tests weltweit durchgeführt, dabei aber so wenige Doping-Sünder wie kein anderes Land gefunden. Den Verantwortlichen drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.
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