: Dollarkurs reißt Loch in Bundeshaushalt
Frankfurt/Bonn (ap/dpa) - Der Kursverfall des US–Dollar hat die Deutsche Bundesbank im vergangenen Jahr voraussichtlich 6,6 Milliarden DM gekostet. Um diesen Betrag, so erklärte am Montag ein Sprecher der Notenbank in Frankfurt, müsse der Wert der Dollarreserven abgeschrieben werden. Es sei aber noch offen, welche Summe die Bundesbank an den Bund abführen könne. In Bonn hat die FDP die Ansicht vertreten, daß in Folge des niedrigen Dollar– Kurses der im Bundeshaushalt eingeplante Bundesbankgewinn von sechs Milliarden DM und damit ein wichtiger Eckpunkt für 1988 entfalle. Die Fraktion geht davon aus, daß sich der Bundestag in den nächsten Wochen mit den geänderten Grunddaten befassen werde. Dabei müßten ebenfalls die Steuerschätzung und der EG– Haushalt mit in die Überlegungen einbezogen werden. Der Haushaltspolitische Sprecher, Wolfgang Weng, bezeichnete „im Lichte dieser Verschlechterung“ die Forderung der ÖTV, die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst um fünf Prozent zu erhöhen, als völlig illusorisch.
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