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Dollar ist abgestürzt — Bundesbank bleibt cool

■ Historischer Tiefststand der US-Währung: 1,50 DM

Berlin (taz) — Wer rechtzeitig Wetten abgeschlossen hat, kann jetzt die Sektkorken knallen lassen: Der Dollar ist erstmals in der Wirtschaftsgeschichte auf 1,50 DM abgesackt. An der Frankfurter Devisenbörse stürzte er um zwei Pfennig auf 1,5058 DM ab. Auslöser für den Kurssturz waren Äußerungen des US-Finanzministers Nicholas Brady, daß ein niedriger Dollarkurs nicht allzu besorgniserregend sei und gar nicht so ungünstig für die US- amerikanischen Exporte. Sekunden später kam es zu massiven Dollarverkäufen in New York, die sich sofort an den Devisenmärkten in Tokio und Europa fortsetzten.

Die deutsche Industrie reagierte cool: Der Kursverfall wirke für einzelne exportabhängige Branchen wie eine „kalte Dusche“, verlautbarte der Deutsche Industrie- und Handelstag, aber man habe sich ja den Sommer über auf einen schwachen Dollar einstellen können. Immerhin verbilligen sich jetzt die deutschen Ölimporte. Auch die Bundesbank zeigte keine Anzeichen von Panik und verzichtete auf Stützungskäufe.

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