■ Dokumentation: Jelzin im Worlaut
„(...) Sich von alten Weggefährten zu trennen, ist nie leicht. Mehr als fünf Jahre haben wir zusammengearbeitet. Wiktor Stepanowitsch (Tschernomyrdin) hat viel für das Land geleistet. Ich schätze seine Gründlichkeit und Zuverlässigkeit. Niemals habe ich an seiner Ergebenheit und Treue zu den Reformen gezweifelt, an seiner menschlichen Anständigkeit. Für uns haben die Wahlen im Jahr 2000 eine sehr große Bedeutung. (...) Ich habe Tschernomyrdin beauftragt, sich auf die politische Vorbereitung dieser Wahlen zu konzentrieren.
Der Rücktritt der Regierung bedeutet keinen Wechsel unseres politischen Kurses. Es ist das Bestreben, den wirtschaftlichen Reformen mehr Energie und Effizienz zu verleihen, einen zusätzlichen Schwung, einen neuen Impuls zu geben. Das ist ein natürlicher Prozeß der Erneuerung der Macht. Es gibt keine Regierungen, die nicht abgesetzt werden können.
Das gegenwärtige Ministerkabinett hat die ihm gestellten Aufgaben generell gelöst. Leider wurde es mit einer Reihe von Schlüsselaufgaben nicht fertig. Ja, wir haben bestimmte Fortschritte in der Wirtschaft erzielt. Aber die Menschen verspüren keinen Wandel zum Besseren. Meiner Meinung nach mangelt es in der letzten Zeit in der Regierung an Dynamik und Initiative, an neuen Gesichtspunkten, an frischen Auffassungen und Ideen. (...) Kurzum, das Land braucht eine neue Mannschaft, die reale und spürbare Resultate bringt. (...) Die Regierung muß heute entschlossener und tatkräftiger handeln (...).“ dpa
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