piwik no script img

Dokument„Wir machen ein Menschenprogramm“

■ Am ersten Sendetag, dem 5. April 1979, taten sich die „Zeitpunkte“ mit dem Feminismus noch etwas schwer. Ihre Wurzeln liegen im Familienprogramm

Andrea Kurzelmüller: Jetzt reden wir über das, was Sie seit mittlerweile acht Minuten hören und was Sie jetzt immer zwischen 10.00 und 11.00 Uhr auf SFB2 hören können. Anne Quirin, was machen Sie denn morgen?

Anne Quirin: Mittwochs sollen immer Partner- und Eltern-Kind- Beziehungen im Mittelpunkt stehen. Auch der Bereich Schule und Vorschule, Integration von Behinderten, Nachbarschaftsorganisationen, unsere Beziehung zu den ausländischen Mitbürgern, Hilfe zur Selbsthilfe.

Donnerstags wollen wir uns unter dem Motto Frauen und Öffentlichkeit auf den gesetzgeberischen Bereich konzentrieren, auf Fort- und Weiterbildungsprobleme von Frauen, Frauen in der Dritten Welt, Politikerinnenportraits, Stadtplanung und so weiter. Freitags ist unser Kulturtag(...)

Mir ist aufgefallen, daß das ja doch ein anderer Ansatzpunkt als bei den anderen Magazinen ist. Dieser Ansatzpunkt ist doch viel mehr auf Frauen ausgerichtet. Ist das eine Sendung nur für Frauen?

Natürlich werden Frauen den Hauptanteil der Hörer stellen, weil sie eben auch ans Haus gebunden sind und dort auch hören können, aber wir wünschen uns, daß auch möglichst viele Männer hören können. Natürlich sollen die Belange der Frauen, der Kinder, der Familie sie auch interessieren.

Vom Ansatz her ein feministischer Ansatz?

Na ja, also Feminismus, also, kein Mensch weiß, was das ist. Es wird einem auch sehr schnell angedichtet, vor allem, wenn da so vier Frauen an einem Programm arbeiten, und vor allem, wenn man nicht nur Kochrezepte und Kindererziehung in den Mittelpunkt rücken möchte.

Aber wir möchten den Vormittagshörern ein ganz breites Spektrum bieten, und der feministische Ansatz ist natürlich ein winziger oder großer oder bedeutender Teil dieses Ansatzes, aber überhaupt nicht der einzige. Ich würde sagen, wir machen ein Menschenprogramm, alltagsnah und hörernah.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen