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Archiv-Artikel

BETRUG Doktortitel gegen Geld

KÖLN | In dem Skandal um gekaufte Doktortitel müssen sich demnächst mehrere Hochschullehrer vor Gericht verantworten. Derzeit ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft noch gegen bundesweit rund 90 Hochschullehrer. Sie sollen ungeeigneten Kandidaten den Zugang zum Doktortitel ermöglicht haben. Im Gegenzug sollen sie Bestechungsgelder von einem Institut in Bergisch Gladbach erhalten haben. Ursprünglich hieß es mal, dass die Staatsanwaltschaft über 300 Promotionsverfahren untersuche. Die Titelkäufer sollen zwischen 12.000 und 36.000 Euro für die Vermittlungsdienste an das Bergisch Gladbacher Institut gezahlt haben. Der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Günther Feld, wollte sich zu den bevorstehenden Anklageerhebungen nicht äußern. Bisher hätten etwa zehn Beschuldigte einer Einstellung ihrer Ermittlungsverfahren gegen Zahlung von Geldauflagen zugestimmt, sagte er. Außerdem sei ein Strafbefehl erlassen worden. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte einen großen Schaden für die Wissenschaft prognostiziert, falls sich der Verdacht der Kölner Ermittler bestätigen sollte. (dpa)