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Doch kein Superjumbo

■ Boeing vermißt die Nachfrage

Seattle (AP) – Der weltgrößte Flugzeugbauer Boeing hat Pläne für einen Langstrecken-Superjumbo vorerst auf Eis gelegt. Wie das amerikanische Unternehmen gestern in Seattle mitteilte, ist das Risiko zu hoch. Es müßten sieben Milliarden Dollar Entwicklungskosten in eine größere Version der Boeing 747 gesteckt werden, für die noch gar kein Bedarf bei den Fluggesellschaften bestehe. Boeing will statt dessen Langstreckenversionen der Modelle 767 und 777 bauen.

Der Marktführer für Passagierflugzeuge hatte die Entscheidung über den Superjumbo immer wieder hinausgezögert. Firmenvertreter beklagten, daß die Fluggesellschaften nicht genug Bestellungen abgeben würden. Seine Markteinführung war für 2000 oder später geplant worden. Wieviel Boeing bereits in die Planung des Superjumbos investiert hat, wollten Firmensprecher nicht sagen. Die 1.000 für das Projekt eingeplanten Mitarbeiter würden umgesetzt; mit Entlassungen sei nicht zu rechnen.

Auch beim Boeing-Konkurrenten Airbus hat die Euphorie über einen Superjumbo merklich nachgelassen. Das europäische Luftfahrtkonsortium hat noch nicht entschieden, ob das Modell A3XX für bis zu 650 Passagiere gebaut wird. Über den Verzicht auf den Superjumbo war man gestern bei Airbus „nicht überrascht“.

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