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Distanzierung

■ betr.: Chefs ohne Arbeit, Belegschaft ohne Rechte, taz vom 3.4.90, S.4

Betr.: „Chefs ohne Arbeit, Belegschaft ohne rechte“ in der taz vom 3. 4., S. 4

Mit Entschiedenheit distanziere ich mich von den Darstellungen im o.g. Beitrag.

Schon die Überschrift gibt in ihrer negativ-tendenziösen Anlage ein verzerrtes, falsches Bild von der Realität. Das gegenteil ist der Fall: Sowohl in der Leitung des Kombinates als auch in den Betrieben wird hart daran gearbeitet, Arbeitsplätze und Perspektive für die beschäftigten zu sichern. Dies war auch meine hauptaussage in dem gespräch mit Herrn Asendorpf. Keine Rede davon war, daß, wie im artikel behauptet, 12 der 19 Kombinatsbetriebe „fest unter einem Westdach untergekommen“ sind. Richtig ist, daß es eine reihe von Gesprächen der leitungen verschiedener Betriebe des Kombinates mit vorwiegend bundesdeutschen Firmen gab und gibt. Konkrete Ergebnisse, die über Absichtserklärungen hinausgehen, verbindlichen Charakter tragen und vor allem durch den Ministerrat genehmigt sind, liegen jedoch noch nicht vor. Bei all diesen Verhandlungen wurden übrigens Belegschaftsvertreter einbezogen und über Zwischenetappen informiert.

Völlig aus der Luft gegriffen ist die Aussage des taz -Redakteurs, das Funkwerk Köpenick hätte „bei Bosch unterschrieben“. Richtig ist, daß auch in diesem Betrieb Gespräche laufen, aber eben auch mit

anderen möglichen künftigen partnern. Die Vermutung des Autors, der Außenhandel sei früher „ein anstrengender bürokratischer Prozeß“ und die sich anschließenden Verallgemeinerungen zu Im- und Exporten, die „nur auf langwierigen Umwegen an ihr Ziel“ kämen, sind Sache des Autors, nicht seines gesprächspartners.

Insgesamt hat der Schreiber des beitrages sowohl seinem Blatt als auch den lesern (auch denen im Funkwerk Köpenick) keinen guten Dienst erwiesen. Schlecht recherchiert und falsch interpretiert.

Jürgen Elsholz, Pressestelle VEB Kombinat Nachrichtenelektronik

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