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Diskriminierende Diskussion

betr.: „Schily und seine gelehrigen Schüler“, taz vom 28. 8. 02

Ein Printjournalist betrachtet eine Fernsehsendung, und zwar mit der gleichen Logik und Oberflächlichkeit, wie sie den Fernsehmachern selbst zu Eigen ist. Da gelten dann Fragestellungen als chic, wie sie sich Lukas Wallraff stellt: Wer war schlagfertiger, Günther Beckstein (CSU) oder Otto Schily (SPD)? Welcher Politiker ist der härtere Hund? Und welcher dieser Politiker ist blamiert, weil er bei diesem Fernsehevent nicht so in Form war?

Leider fällt dem Autor sonst gar nichts auf. Nicht, wie Alltagskriminalität in einem Aufwasch mit Zuwanderung abgehandelt wird, und dass schon allein die Art der Thematisierung diskriminierend ist. Jedem Menschen anderer Nationalität muss schlecht geworden sein angesichts dieser Stigmatisierung. Wie solche Sprachgewohnheiten auf ein Millionenpublikum, das vielleicht schon Vorurteile hat, wirkt, darüber nachzudenken wäre vielleicht nicht verkehrt. HARDY KRAMPERTZ, Frankfurt am Main

Die Redaktion behält sich den Abdruck und das Kürzen von Briefen vor. Die veröffentlichten LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.

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