piwik no script img

Dioxinvergiftung in Ilsenburg vielfach höher als angenommen

Wernigerode/Ilsenburg (dpa) - Die Dioxinvergiftungen im Gebiet der Kupferhütte Ilsenburg im Kreis Wernigerode übertreffen die bisher nachgewiesenen Belastungen von 264 Nanogramm je Kilogramm Boden um ein Vielfaches. Wie aus einem am Mittwoch bekannt gewordenen Gutachten des TÜV -Hannover hervorgeht, reichen die Spitzenwerte der Belastungen mit dem Seveso-Dioxin auf dem Betriebsgelände von 26.500 im Straßenstaub bis zu 155.900 Nanogramm im Oxidlager. Ein Nanogramm ist ein Milliardstel Gramm. Die für den Menschen noch täglich ohne Gesundheitsschäden zumutbare Menge dürfte nach Angaben von Wissenschaftlern bei zwei bis vier Pikogramm liegen. Ein Pikogramm ist ein Billionstel Gramm. Angesichts der hohen Belastungen muß nach Auffassung des TÜV das Oxidlager sofort gesichert und entsorgt werden. Jegliche Arbeiten in der Flammofenhalle ohne Arbeitsschutzmaßnahmen seien einzustellen, heiß es im Gutachten weiter. Auch beim Umgang mit Reststoffen der Anfang des Jahres stillgelegten Kupferhütte empfiehlt der TÜV, solle Schutzkleidung getragen werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen