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Dioxin-Abfall lagert in Nordenham

■ Kein Abnehmer für 2.100 Gift-Fässer der Karl Kalk AG

Seit drei Jahren lagern 160 Tonnen dioxinhaltiger Asche auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Firma Karl Kalk KG in Nordenham. Ein Ende „dieses unhaltbaren Zustandes“ ist nach Angaben eines Sprechers der Kreisverwaltung in Brake nicht abzusehen.

Die Kalk KG hatte bis 1989 in einer Pyrolyse-Anlage Kabelreste verbrannt und dabei Dioxin freigesetzt. Nach Messungen des TÜV-Hannover enthält die Asche bis zu 108.000 Nanogramm Dioxin pro Kilo. Der vom Bundesgesundheitsamt als unbedenklich ermittelte Richtwert liegt bei 1.000 Nanogramm. Deshalb sollte das in 2.100 Fässern verpackte giftige Material bereits 1991 in die hessische Untertagedeponie Herfa-Neuenrode gebracht werden. Die Deponie hatte aber die Einlagerung wegen Bildung eines explosiven Wasserstoffgemisches abgelehnt.

Zwei Konditionierungsverfahren, die die Asche unschädlich machen sollten, seien gescheitert, teilte der TÜV-Sprecher jetzt mit. Nun soll versucht werden, die Ausgasung von Wasserstoff mit Hilfe von Brandkalk und Zement zu stoppen. Die dafür benötigten 2,5 Millionen Mark, die von der Bezirksregierung Weser-Ems und dem Bundesumweltamt Berlin übernommen werden sollen, seien jedoch bislang noch nicht bereitgestellt worden. dpa

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