Dieter Thomä im Philosophischen Café : Suche nach Glück
Vielleicht sollte man die stark abgenutzte Worthülse abschaffen, um dem Gehalt des Phänomens wirkclieh näher zu kommen: Kontroverse Kritiken hat der in St. Gallen lehrende Philosophieprofessor Dieter Thomä mit seiner These vom nicht selbst bestimmbaren, sondern vielmehr situativen Glück erzeugt; nicht überraschend also, dass sein 2003 erschienener Band Vom Glück in der Moderne kontroverse bis zynische Kritiken erzeugt hat, zerstört der Autor darin doch die Lieblingsillusion der westlichen Gesellschaften: Glück nach Belieben „in die Hand nehmen“ und so – mit klar kalkulierbarem zeitlichem Aufwand – erzeugen zu können. Doch dem sei nicht so; Glück werde einem zuteil, sagt Thomä in Anlehnung an Nietzsche. Folgerichtig fordert Thomä seine Zeitgenossen auf, die ständige Überprüfung des eigenen Lebens auf Glückshaltigkeit einzustellen. Und, vielleicht, einen kritischen Blick auf die Definition des ominösen Begriffs zu werfenf. PS
„Auf der Suche nach dem Glück in der Moderne“: Philosophisches Café mit Dieter Thomä: Do, 11.3., 19 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38