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Diestel: „Durch Blöken bestätigt“.

Berlin (afp/dpa) — Der ehemalige Brandenburger CDU-Fraktionschef Peter-Michael Diestel sieht sich durch die heftigen Reaktionen, die seine Initiative zur Gründung einer Ostpartei in Bonn ausgelöst hat, in seiner Absicht bestätigt. „Das Blöken der Betroffenen in Bonn zeigt mir, daß mein Schritt richtig war, für die Interessen der Ostdeutschen gezielt einzutreten“, erklärte Diestel gestern. „Eine neue politische Kraft im Osten ist höchstens ein Gespenst für die Etablierten in Bonn.“ Die hohen Arbeitslosenzahlen und der zögerliche Aufbau der Infrastruktur und des Mittelstandes zeigten nur, daß den Interessen der Ostdeutschen von allen Parteien zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werde. Dem wolle er mit einer neuen ostdeutschen Kraft entgegenwirken und alle, die die CDU verlassen haben, zusammenschließen.

Demgegenüber warnte der brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe im Zusammenhang mit Diestels Gründungsplänen vor „Ost-Separatismus“. Allerdings sei die von Diestel initiierte Diskussion über die Gründung einer Ostpartei ein ernstzunehmendes Zeichen. Im Osten bestehe allgemein der Eindruck, „von der Bundespolitik nicht richtig gehört und verstanden zu werden“, sagte Stolpe. Politik und Wirtschaft versuchten, „unter anerkennenswerten materiellen und personellen Opfern für den Osten“ die Einheitsturbulenzen bald zu überwinden, um im alten Trott weitermachen zu können.

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