Neue Filme: Diese Woche neu im Kino

Alhambra, Capitol, Cinama Paris, FT Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kant, Kino Kulturbrauerei, Neues Off, Passage, Thalia Potsdam, Yorck

Gegen die Wand

D 2003, Regie: Fatih Akin. 121 Min.

Gerade eben hat der Film noch bei der Berlinale den Goldenen Bären geholt, als erste deutsche Produktion seit 18 Jahren überhaupt, und jetzt ist er schon – nach einigen Medienturbulenzen zwischendurch – in den Kinos: Fatih Akins „Gegen die Wand“, ein Film mit viel Blut und Verzweiflung über eine junge deutsch-türkische Frau (Sibel Kekilli), die sich durch die Ehe mit einem 40-jährigen türkischen Versager (Birol Ünel) vor ihrer konservativen Familie retten will. Die Entscheidung der Berlinale-Jury für „Gegen die Wand“ zeigte dabei, dass sie wagemutiges Kino schätzt. Gelten die Sonntagsreden über die neue Kraft des deutschen Films gewöhnlich Konsensfilmen wie „Das Wunder von Bern“, „Good Bye, Lenin!“ oder „Rosenstraße“, so bildet Akins Film eine wohltuende Ausnahme, eben weil er sich nicht auf faule Kompromisse und die Mittel von Opas Kino einlässt. Der Hamburger Regisseur pfeift darauf, Maß zu halten, er will die epische, die große Dimension des Kinos, er hat keine Angst vor Pathos und Blut, aber genauso ist er imstande, dieses Bestreben in Ruhe und Detailsicherheit zu erden.