Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Elephant
USA 2003, Regie: Gus Van Sant. 81 Min.
Sonniger Morgen in einem amerikanischen Suburb. Endlos strecken und dehnen sich die Reihen der Eigenheime. John muss darauf warten, dass sein besoffener Dad endlich mit dem arg lädierten Auto nach Hause kommt. So kommt er zu spät zur Schule. Auch Elias hat vor der Schule einiges zu tun. Mit seiner Kamera durchkämmt er die lichtdurchfluteten Wälder rund um den luxuriösen, sich ebenfalls endlos dahinstreckenden Campus. Einem jungen Punk-Paar, das er fotografieren will, stellt er sein Tun als „Random Projects“ vor. Er fotografiert, was ihm zufällig vor die Kamera kommt. Dies soll nicht die einzige Parallele zwischen Bilderlogik und Killerlogik bleiben, die Gus Van Sant in „Elephant“, seinem Film über Schulmassaker wie Littleton, untergebracht hat. Der Regisseur zeigt, dass in Pubertät und Adoleszenz nur eine dünne Membran Alltag und Metaphysik trennt: Kontingenz, Tod, Schicksal, Sexualität, Unendlichkeit. Das Leben der Jugendlichen, so Van Sants Film, ist vor allem somnambul. Entsetzlich wird es, wenn irgendjemand aufwacht oder über etwas Reales stolpert.