Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Sweet Sixteen
GB/D/SP 2002, Regie: Ken Loach, 106 Min.Für „Sweet Sixteen“ haben sich Loach und sein Autor Paul Laverty in triste schottische Arbeitersiedlungen begeben, um den endgültigen Verfall des Systems Familie zu konstatieren. Es geht um einen Halbwüchsigen, der zu früh ins Erwachsensein gezwungen wird. Als Kleinkrimineller lädt sich der Laiendarsteller Martin Tompston die ganze Last einer zerrütteten Familie auf die schmächtigen Schultern. Ein Wohnwagen am See wird zum Projekt einer Idylle, die umso ferner zu rücken scheint, je verzweifelter sich der Junge darum bemüht. Ken Loach zeigt eine Industriestadt in der Nähe von Glasgow, in der kein Platz mehr für Kindheit, geschweige denn für Normalität ist.
September
D 2003, Regie: Max Färberböck, mit Moritz Rinke u. a., 105 Min.Die Grundidee zu „September“ ist gar nicht so uninteressant. Wo sie gerade waren und was sie getan haben an jenem Dienstagnachmittag im September 2001, das erzählen sich viele Menschen immer wieder. Schließlich waren wir alle dabei, als es passierte. Doch in „September“ wollen die Autoren und der Regisseur keine der Figuren wirklich sympathisch finden. All die Charaktere sind nur Erfindungen, an denen etwas deutlich gemacht werden soll. Mit solchen Papierfiguren lässt sich das eigene September-Erlebnis nicht teilen.
Bulletproof Monk
USA 2003, Regie: Paul Hunter, mit Chow Yun Fat, 104 Min.Schon vor Jahren schrieb die Los Angeles Times, Chow Yun-Fat sei „der coolste Schaupieler der Welt“, doch man kann es ohne Übertreibung tragisch nennen, dass Hollywood nach der Hauptrolle in „Hidden Tiger Crouching Dragon“ drei weitere Jahre brauchte, um Chow noch einmal eine Rolle zu geben. Vor allem, wenn es in einem Streifen wie „Bullettproof Monk“ ist. Chow spielt hier einen heimat- und namenlosen Shaolinmönch, der eine Schriftrolle verteidigt, die unermessliche Macht, Jugend und Unsterblichkeit bringt.