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Archiv-Artikel

NEU IM KINO Diese Woche frisch

Ich. Immendorff

D 2007. Regie: Nicola Graef. 98 Min.

Plötzlich begegnet man ihnen wieder im Kino, den wahren Heldengeschichten. Der deutsche Malerstar Jörg Immendorff hatte den Mut, sich zwei Jahre lang, bis zu seinem Tod im Mai 2007, von der Filmemacherin Nicola Graef begleiten zu lassen. Neun Jahre lebte und arbeitete Immendorff im Bewusstsein, unheilbar an ALS erkrankt zu sein, einer mehr oder weniger schnell zum Tod führenden Degeneration des Nervensystems. „Der Maler ist ja nie allein“, sagt Immendorff, und dieser Satz bleibt hängen. Assistiert zu werden ist für ihn nicht neu. Und ebenso wenig ein Leben ohne großen privaten Alltag. Immendorff sieht also keinen Grund, den Ausnahmezustand auszurufen. Und das macht ihn zum Helden. Er lebt sein Leben weiter. Nicht so, als sei nichts geschehen, sondern bewusst so, als sei fast nichts geschehen. Militanz ist Immendorffs Naturell, und letztlich auch seinem Werk, fremd. Natürlich setzt sich auch der gelähmte, schwer gezeichnete Künstler, der Bedeutung seines Werks bewusst, noch immer als grandioses Ego in Szene. Es herrscht, wie gesagt, nicht der Ausnahmezustand. Das macht „Ich. Immendorff“ zum Erlebnis.

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

USA 2008. Regie: Steven Spielberg. 124 Min.

Was vielleicht von vornherein klar war: dass sie dabei scheitern würden, die Lässigkeit der ersten Teile noch einmal herzustellen. Überraschend ist schon, woran das letztlich liegt. Es ist nicht Harrison Fords Alter! Es sind vor allem die Details, die nicht stimmen. Albern wirkt auch dieser Kristallschädel, den die Filmhandlung mit sich herumschleppt. Wirklich Spaß bringt der Film nur, sobald man den gigantischen Etat auf der Leinwand förmlich verbrennen sieht.

„Ich. Immendorff“: Hackesche Höfe „Indiana Jones …„ (27 x)