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Archiv-Artikel

neu im kino Diese Woche frisch

ICH UND DU …: Babylon Mitte, Filmkunst 66, fsk. ELEMENTARTEILCHEN: Adria, Cinemaxx Colosseum + Potsdamer Platz, Cinestar Alexanderplatz + Tegel, Delphi, FT Friedrichshain, International, Kino Kulturbrauerei, Passage, UCI Eastgate + Gropius Passagen + Potsdam Center + Zoo Palast, Yorck

Ich und du und alle, die wir kennen

USA 2005, Regie: Miranda July. 90 Min.

Spielfilmdebüt der Künstlerin Miranda July, von ihrer Performance-Arbeit inspiriert und preisüberhäuft als der amerikanische Super-Indie-Film gehandelt. „Er handelt von Leuten, die versuchen herauszufinden, wie sie sich berühren können. Aber mehr von dem Versuch als vom Berühren selbst“, sagt die Regisseurin, die gleich noch die Hauptfigur Christine spielt, eine Künstlerin, die als Fahrerin für alte Leute jobbt. Irgendwann trifft sie auf den Schuhverkäufer Richard, den seine Frau gerade verlassen hat und der versucht, diesem Auseinanderbrechen eines Lebenskonzeptes und seinen zwei Söhnen gerecht zu werden. Der ganze Film strahlt ein romantisch-abgründiges Suburbiagefühl aus, ist voller emphatischer Gesten und schmeckt ein bisschen wie ein Brausebonbon.

Elementarteilchen

D 2005, Regie: Oskar Roehler. 105 Min.

Wie Bruno (Moritz Bleibtreu), das kleine Arschloch aus Oskar Roehlers Verfilmung des Houellebecq-Romans, schleicht dieser Film sich an: immer etwas zu intim steht er mit seinen sexuellen Nöten in der Tür, bevor man überhaupt Hallo sagen konnte. Ein bisschen schleimig und kumpelhaft ist der Film in seinen Witzen; etwas ausgerastet im Blick auf das Leben im Allgemeinen und gewaltig Mitleid heischend, was das Schicksal der armen Männer angeht. Die Frauen sind entweder gemein oder sterbenskrank. Großmütter- und Mütter-Leichen geben zudem prima Vorlagen für kleine Slapstick-Nummern ab. Eine mittelmäßige Literaturverfilmung, die mit dem Ruch des radikalen Gefühlskinos und einer Starparade des deutschen Kinos von ihrer Mittelmäßigkeit ablenkt.