NEUE FILME : Diese Woche frisch im Kino
Haschisch
D 2003, Regie: Daniel Gräbner. 80 Min.
Für seinen Film „Haschisch“ ist der Filmemacher Daniel Gräbner ins marokkanische Rif-Gebirge gefahren; Zweidrittel des Haschischs auf dem europäischen Markt kommen von dort. Doch die Regierung scheut ein härteres Durchgreifen aus Angst vor einer Rebellion im Rif, denn der Stoff bildet dort die einzige Lebensgrundlage. Es gibt zwar immer wieder Reportagen über Haschischbauern im Rif, Filme sind jedoch rar. Kommentarlos entwirft der Film ein Porträt dieser Gegend und ihrer Menschen. Riesige Hanffelder, surrende Insekten, Männer in Strohhüten bringen die Ernte ein. Ein Haschischbauer spricht über die unterschiedlichen Qualitäten seines Hanfs wie ein französischer Weinbauer. Aus hundert Kilo Pflanzen gewinnt man ein Kilo Haschisch. Das beste Hasch kommt natürlich nicht in den Export, sondern dient dem Eigenbedarf. Es gibt das „große“ Export-Business nach Europa und den „kleinen“ Handel im Inland.
Historias Minimas
Spanien 2002, Regie: Carlos Sorin. 94 Min.
Die Zeitungen berichten aus Argentinien von der großen Wirtschaftskatastrophe; „Historias Minimas“ von Carlos Sorin, im letzten Jahr beim Filmfestival in San Sebastián mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, erzählt von eher kleineren Begebenheiten, die sich in Patagonien, tausende Kilometer südlich von Buenos Aires entfernt, zutragen. Drei Geschichten von Menschen unterwegs, die sich überschneiden: „Historias Minimas“ ist ein melancholisch-heiteres Road-Movie mit wunderbar weiten Landschaften, sympathischen Protagonisten (der Regisseur hat größtenteils mit Laiendarstellern gearbeitet), anrührenden Momenten und viel Humor.