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Archiv-Artikel

Diese Woche: Einmal dem Hype glauben! Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Eigentlich fast schon redundant, an dieser Stelle noch einmal auf das Konzert der Sleaford Mods am kommenden Montag im Lagerhaus hinzuweisen. Weil erstens die beiden Engländer seit mindestens zwei Jahren bereits in jedem Feuilleton von Rang abgefeiert werden. Und zweitens das Konzert auch ohne Werbung gut besucht sein dürfte. Aber natürlich wollen wir auch den treuen Leserinnen und Lesern, die vielleicht immer gerade nicht hingeschaut haben, die Chance geben, sich selbst davon zu überzeugen, ob der Hype okay geht.

Wir meinen: Ja. Der minimalistische Sound des Duos, der seit dem Einstieg von Andrew Fearns im wesentlichen auf ultra-simplen elektronischen Beats und einer gelegentlichen Basslinie und dem Gesang von Jason Williamson besteht, ist nach Ansicht mancher der möglicherweise heute einzige zeitgemäße Ausdruck eines Gedankens, der einst Punk hieß. Dabei ist es beinahe völlig gleichgültig, nun, sagen wir vielleicht besser: kein Verhinderungsgrund für den Genuss, die Sprache nicht zu können, in der Williamson seine Texte artikuliert. Rudimentäre Kenntnisse britischer Gossensprache genügen im Grunde, denn eigentlich funktioniert das auch als konkrete Poesie. Vor den Mods sind Sudden Infant und die Bremer DefektDefekt zu sehen, Beginn ist um 20 Uhr.

Ganz anders das Konzert von Quercus im Sendesaal am Dienstag (20 Uhr). Dahinter verbirgt sich ein Projekt der großen britischen Folk-Sängerin June Tabor, die ihre professionelle Karriere Mitte der Siebzigerjahre begann. Über die Jahre musizierte sie unter anderem mit der Oyster Band und Fairport Convention, zog sich in den Achtzigerjahren aus dem Bühnengeschäft weitgehend zurück, war aber in den letzten Jahren immer wieder mit neuen Projekten auf Konzertreise. Dieses Mal wird sie begleitet von Huw Warren am Klavier und Iain Ballamy am Saxofon.

Am Freitag präsentiert die Bremen-Hamburg-Connection Gorilla Move ihre neue CD „Break It Down“ ab 20 Uhr im Tor 13, Güterbahnhof. Die Band nennt ihre Musik „Kick-Ass-Funk“ und gesteht freimütig, von Rage Against The Machine, den Red Hot Chili Peppers und James Brown geprägt zu sein. Das Album ist im Eintrittspreis von fünf Euro inkludiert.