■ Diepgen des Tages: Harald Wolf
Deutschland muss wieder geteilt werden! Oder zumindest neu aufgeteilt. Das hat der PDS-Politiker Harald Wolf vorgeschlagen. Sein Plan: Es darf nur noch zwei ostdeutsche Bundesländer geben! Berlin soll mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zusammengelegt werden; Thüringen mit Sachsen verschmelzen. Das Ganze sei „ein Reformanstoß für die gesamte Bundesrepublik“.
Klar, warum nicht! Was spricht eigentlich gegen die Fusion aller „fünf neuen Bundesländer“, die mit sofortiger Wirkung in „Tierpark Friedrichsfelde“ umbenannt werden? Sitz der Regierung ist Dolgenbrodt. Eine Einheitspartei aus CDU und PDS führt die Regierungsgeschäfte. Der Sozialismus mit christdemokratischem Antlitz wird endlich Wirklichkeit.
Doch auch im Westen muss Innovation her! Sämtliche „alten Bundesländer“ werden nach erfolgter feindlicher Übernahme als Protektorat vom Freistaat Bayern verwaltet, der außerdem mit Österreich zu „Groß-Kärnten“ fusioniert. Dort ersticht Edmund Stoiber den Jörg Haider im Schlaf und wird zum Kaiser auf Lebenszeit ernannt. Der Bundesrat gilt als aufgelöst. Beide Länder verpflichten sich, eine diametral entgegengesetzte Außenpolitik zu verfolgen und sich nicht mit Albanien zu verbünden.
Alle Zeitungen wachsen zur sogenannten tageszeitung zusammen, zu deren Chefredakteur – verdientermaßen – Harald Wolf ernannt wird. Aber erst, nachdem er mit Dieter Thomas Heck, Peter Sloterdijk und Georg Hackl fusioniert ist. Und die green card beantragt dann Molly Bluhm
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