: Dienstleistungen noch keine Bastion
■ Die kleinste Daimler-Tochter weist für 1991 einen Überschuß im Konzern, aber einen Verlust in der AG aus
Berlin (dpa/taz) — Bei den Daimler-Tochterfirmen blättert der Lack. Nach schweren Kratzern in den Bilanzen der AEG und der Deutschen Aerospace mußte auch das Dienstleistungsunternehmen des Auto- und Technologiekonzerns, die Daimler- Benz Interservices AG (debis) im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Blessuren hinnehmen. Die debis konnte zwar ihren Jahresüberschuß 1991 von 50 Millionen auf 123 Millionen Mark erhöhen. Er wird überwiegend von den Finanzdienstleistungen getragen. Der große Durchbruch des zweitgrößten debis-Bereichs, des Systemhauses blieb jedoch noch aus — hier wurde ein Verlust von 13 Millionen Mark eingefahren, obwohl die Gesamtleistung, getragen vom Wachstum bei Computer- und Communications-Service, um 57 Prozent auf 1,2 Milliarden Mark ausgeweitet werden konnten. Der Anteil an den debis-Geschäften betrug 19 Prozent. Gerade auf diesen Sektor haben die Daimler-Manager aber gesetzt: Im vergangenen Jahr kauften sie sich mit 34 Prozent bei dem französischen Softwarehersteller Sogeti S.A. ein. Dieser Anteil soll nun von der Daimler-Benz AG auf die debis AG übertragen werden. So weist die debis AG insgesamt einen Fehlbetrag von 15 Millionen Mark aus, da ihr im wesentlichen nur die Erträge der inländischen Beteiligungsgesellschaften zufließen, während die ausländischen aus finanz- und steuertechnischen Gründen noch bei der Daimler-Benz AG angehängt sind. Die 6.500 Beschäftigten der AG steigerten ihre Gesamtleistung um 40 Prozent auf 6,4 Milliarden Mark. Für das laufende Geschäftsjahr werden acht Milliarden angestrebt. Der Begriff Gesamtleistung umfaßt Umsatzerlöse und Zinserträge aus Absatzfinanzierungen. Der Bereich Finanzdienstleistungen erwirtschaftete 76 Prozent der Gesamtleistungen der debis im In- und Ausland. Auf den betreuten Märkten wurde jedes sechste neu verkaufte Mercedes-Benz-Fahrzeug durch debis vermarktet.
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