: Die literarische Woche
Dienstag: Aus einer doppelten Ferne möchte Margaretha Huber auf das heutige Deutschland blicken. Zum einen hat die Philosophin schon aufgrund ihrer Lebensumstände einen etwas verschobenen Blick: ihr Wohnsitz ist Rom. Zum anderen möchte sie diese Perspektivenverschiebung noch verstärken, indem sie von der Vergangenheit, und zwar der Goethe-Zeit, aus die bundesrepublikanische Gegenwart betrachtet.
„Deutschland aus der Ferne gesehen“, so heißt ihr Vortrag, der einer ganzen Reihe im Literaturhaus den Titel gegeben hat. Intendiert ist, „die innere und äußere Distanz zu nutzen, um das Reden über Deutschland aus den verfahrenen Gleisen herauszubringen“. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Donnerstag: Ein auf den ersten Blick etwas merkwürdiges, auf den zweiten Blick jedoch bestimmt nicht unspannendes Thema hat sich Stefan Schneider ausgesucht. Er referiert über den jüdischen Beitrag zum Kriminalroman. Titel des Vortrages: „Shylock Holmes“. Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstr. 1, 19.30 Uhr
Sonntag: Die Einsamkeit des Schreibens möchte der Verband deutscher Schriftsteller in Hamburg einen Vormittag lang aufheben. Zusammen mit dem Literaturzentrum e.V. lädt er zu einem Jour fixe für AutorInnen. Angestrebt wird ein Austausch in zwangloser Runde.
Literaturhaus, 11 Uhr
Montag: In den folgenden Tagen wird eine ganze Reihe US-amerikanischer Autoren Hamburg besuchen, um in vom Amerikahaus zusammen mit dem Literaturhaus organisierten Lesungen aufzutreten. Den Anfang macht Robert Creeley, dessen Rang als einer der bedeutendsten Lyriker der USA unbestritten ist. Die Gedichte des 1926 in Arlington, Massachusetts, Geborenen gelten als zugleich einfach wie mit äußerstem Raffinement geschrieben. „Creeley schafft das Kunststück, komplexe und komplizierte Erfahrungen oft noch in erstaunlich einfachen Worten und Versen zu fassen“, lobte die Süddeutsche anläßlich eines 1986 auf deutsch erschienenen Sammelbandes. Klaus Reichert, Professor in Frankfurt und Creeley-Übersetzer, wird die Einführung, die Übersetzung und die Lesung der deutschen Texte übernehmen. Literaturhaus, 20 Uhr
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