: Die halbe Macht für Bayerns SPD–Frauen
■ Bayerns SPD entschied per Satzungsänderung, die Parteiführung künftig paritätisch mit Frauen und Männern zu besetzen
Regensburg (ap) - Die bayerische SPD hat am Wochenende auf ihrem Parteitag in Regensburg eine deutliche Bresche für die Gleichberechtigung der Frauen geschlagen. Als erster sozialdemokratischer Landesverband verankerten die Bayern in ihrer Satzung eine feste Quotenregelung für Frauen in der Parteispitze. Danach müssen die 24 Beisitzerposten im Landesvorstand zur Hälfte mit Frauen besetzt werden. Außerdem soll bei der Besetzung der Listen für die übernächsten Wahlen zum Land– und Bundestag ein Frauenanteil von 40 werden. Der SPD–Vorsitzende Hans–Jochen Vogel wertete die Beschlüsse als Ermutigung und Signal für die Partei. Als SPD–Landesvorsitzender in Bayern wurde Rudolf Schöfberger mit 226 von 284 Stimmen für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Schöfberger hatte die Satzungsänderung zu Gunsten der Frauen gemeinsam mit dem Landesvorstand in einem Leitantrag vorgeschlagen. Danach sollen künftig die Frauen auf allen Landesparteitagen und den anderen Gremien auf Landesebene mit mindestens 40 Außerdem ist eine paritätische Besetzung der vier ungebunden Posten im Präsidium vorgesehen. Gemäß dem Beschluß kandidierten bei den Beisitzerwahlen zum Landesvorstand erstmals in der Parteigeschichte der SPD Männer und Frauen auf zwei getrennten, von einander unabhängigen Listen. Der Gesamtanteil der Frauen in der Partei beträgt derzeit 24 Auf Bundesebene soll über eine entsprechende Regelung für Frauen im nächsten Sommer auf dem SPD–Parteitag in Münster entschieden werden. tazintern
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