Die große Leere an Brandenburgs Rändern

Laut neuen Prognosen wird das Land bis 2030 rund 14 Prozent seiner Einwohner verlieren – vor allem an der Peripherie

Die Zahl der Menschen im Land Brandenburg wird künftig weiterhin sinken, und der Rückgang wird sich sogar noch beschleunigen. Das ist das Ergebnis der am Mittwoch veröffentlichten Bevölkerungsprognose des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg und des Landesamts für Bauen und Verkehr. Demnach werden in Brandenburg 2030 ca. 2,2 Millionen Menschen leben. Das sind 354.000 (14 Prozent) weniger als 2006. Diese seit 2001 beobachtete Abnahme der Bevölkerung macht mehr als die derzeitige Bevölkerungszahl der Planungsregion Uckermark-Barnim aus.

Die berlinfernen Regionen werden laut der Prognose bis 2030 etwa 390.000 Einwohner und damit rund ein Viertel ihre Bevölkerung verlieren. Dort wird das Geburtendefizit noch durch leichte Wanderungsverluste verstärkt. Dagegen soll die Bevölkerungszahl im Brandenburger Teil des engeren Verflechtungsraumes etwas wachsen. Dort werde das Geburtendefizit durch die Zuwanderungen besonders aus Berlin mehr als ausgeglichen. Gegenüber 2006, dem Basisjahr der Prognose, dürfte der Bevölkerungsgewinn im Umland Berlins knapp 4 Prozent betragen (plus 35.600).

In der Folge wächst im Berliner Umland die Bevölkerungsdichte von 229 auf 237 Einwohner je Quadratkilometer. Dagegen werden im äußeren Entwicklungsraum 2030 voraussichtlich nur noch 46 Einwohner je Quadratkilometer leben. Das ist ein Wert, der nur unwesentlich höher liegt als derzeit im dünn besiedelten Landkreis Uckermark.

Der Bevölkerungsrückgang geht mit einer Verschiebung der Altersstruktur einher: Im Jahr 2030 wird jeder Dritte 65 Jahre und älter sein. 2006 war es jeder Fünfte. Bei der Altersgruppe der 15- bis unter 45-Jährigen verläuft die Entwicklung gegenläufig, da ihr Anteil an der Bevölkerung auf gut 25 Prozent im Jahr 2030 sinkt. Als Folge der Abnahme der Bevölkerung könnten 2030 im äußeren Entwicklungsraum mehr als 200.000 Wohnungen leer stehen – knapp 85.000 mehr als heute. DPA