■ Die anderen: "Le Monde" aus Paris zur Krise in Dagestan / "The Independent" (London) zu Nordirland, ein Jahr nach dem Bombenanschlag von Omagh
„Le Monde“ aus Paris zur Krise in Dagestan: Um die politische Initiative zurückzugewinnen, könnte der von internen Intrigen zersetzte Präsidentenclan in Moskau versucht sein, die Krise in Dagestan zum Vorwand zu nehmen, um den Ausnahmezustand zu verhängen. Putin hat zwar mehrfach versichert, dass er dies nicht vorhabe. Aber die russischen Provinzfürsten haben ihm dennoch ihre Unterstützung dafür zugesichert. Und Alexander Kotenkow, der Repräsentant von Boris Jelzin in der Duma, hat die Abgeordneten bereits aufgefordert, auf die Schnelle ein neues Gesetz über den Ausnahmezustand zu verabschieden.
„The Independent“ (London) zu Nordirland ein Jahr nach dem Bombenanschlag von Omagh: Das Massaker von Omagh hat seine Bedeutung in den vergangenen zwölf Monaten in keiner Weise verloren. Es heißt, dass bei der bloßen Erwähnung von Omagh alle Dikussionen über eine eventuelle Beendigung des Friedensprozesses aufhören. Die Entrüstung über diesen Massenmord und die ruhige Würde des Trauerns der leidenden Bevölkerung von Omagh als Antwort darauf zeigen das Schlechteste und das Beste, wozu Menschen fähig sind. Omagh ist Grund genug dafür, traurig und wütend, aber auch ein guter Grund, hoffnungsvoll zu sein.
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