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Die Wochenvorschau von Uwe RadaDer Kaltstart in den Frühling

Die schlechte Nachricht zuerst. Der Frühling kommt in diesem Jahr zu spät. Viel zu spät. Deshalb gab es zu Ostern auch keinen Spargel, zumindest keinen heimischen. Der wächst einfach nicht bei Minustemperaturen.

Nun die gute Nachricht. Der Frühling kommt zwar zu spät, aber er kommt. Und das in Riesenschritten, alles innerhalb einer Woche, dieser Woche. Endlich!

Am Dienstag schon soll das Thermometer auf 17 Grad klettern. Das ist – gemessen am kalten Wind und dem fiesen Schneegriesel am Ostersonntag – ein regelrechter Kaltstart in den Frühling.

Aber es geht noch besser. Am Mittwoch, wenn die taz die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der taz-Reisen in Berlin begrüßt, sollen sogar 20 Grad gemessen werden. Da macht ein Berlinbesuch natürlich ganz besonders viel Freude.

Dass es in den Tagen danach etwas bergab geht und immer wieder auch Schauer möglich sind – geschenkt. Denn am Wochenende gibt es sogar einen Vorgeschmack auf den Sommer. 22 Grad sollen es am Sonntag werden und am Montag geht alles so weiter.

Bleibt am Ende natürlich die Frage, warum das alles eine Wochenvorschau wert ist. Passiert denn sonst nichts? Ist die Stadt, kaum, dass es etwas wärmer wird, plötzlich gelähmt wie eine ­S-Bahnweiche bei Feindberührung mit zwei Schneeflocken?

Aber ja, es passiert in der Woche noch was anderes als Wetter, auch wenn diese Woche nach Ostern schon ein wenig nach Sommerloch riecht. Der Senat weilt noch beim Eiersuchen in den Osterferien, dafür machen am Dienstag die Wasserbetriebe ihre Jahrespressekonferenz.

Einen Tag später wird eine weitere Studie zum Berliner Immobilienmarkt vorgestellt. Besinnliche Tage sind das also nach Kreuzigung und Auferstehung, wobei das Wort besinnlich beim Berliner Immobilienmarkt sicher nicht zutrifft. Eher überhitzt, aber da wären wir natürlich wieder beim Wetter. Dem wird sich auch Innensenator Andreas Geisel (SPD) nicht entziehen können, wenn er am Sonntagmorgen den Startschuss für den Berliner Halbmarathon gibt. Bestes Laufwetter oder gar Kaiserwetter, irgend so ein Zitat wird bestimmt fallen.

Michael Müller und Petra

Noch wärmer hat es da nur der Regierende Bürgermeister. Michael Müller bricht am Sonntag als derzeitiger Präsident des Bundesrates zu einer Dienstreise nach Jordanien auf, inklusive Besuch in der Felsenstadt Petra. Das Wetter in Amman: 24 Grad und leicht bewölkt.

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