piwik no script img

Die Wochenvorschau von Susanne MessmerUnd jetzt mal ganz ohne Kirche, dafür mit Papagei

Pippi Langstrumpfs Ara Rosalinda Foto: dpa

Dies soll ein kirchenfreier Text werden, denn in dieser Woche, wo Christi Himmelfahrt ist und der Kirchentag in Berlin beginnt, brauchen besonders all jene Leser ein wenig Abwechslung, die aus völlig nachvollziehbaren Gründen nichts mit der Kirche zu tun haben – immerhin leben wir hier in einer ziemlich säkularen Stadt, der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung sank in den letzten 20 Jahren rapide. Darum ist diese Kolumne auch der richtige Ort, darauf hinzuweisen, dass am Freitag der wichtigste Monat im Jahr der Muslime beginnt – jener Menschen also, deren Anzahl in Berlin bekanntlich wächst: der Fastenmonat Ramadan.

Aber abgesehen davon passiert nicht all zuviel Unchristliches in dieser Woche, man muss es leider nach Lektüre sämtlicher zur Verfügung stehender Quellen einräumen. Vielleicht das: Am heutigen Montag eröffnet der Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Johannes Vogel – der Mann mit dem üppigen Schnauzbart –, in seinem Museum die Sonderausstellung „Ara, Papageien aus Südamerika“. Sind wir nicht alle ein wenig Ara? Kennen wir ihn nicht alle aus zahllosen Kinderfilmen und Büchern von „Pippi Langstrumpf“ bis „Rio“? Aber was wissen wir von ihm, außer dass er intelligent und gesellig sein soll, stark und trotzdem sanftmütig? Wissen wir auch, dass er stark bedroht ist, dass sein Lebensraum durch Waldrodung und den Ausbau von Ackerbau und Viehzucht verloren geht? Die Ausstellung im Naturkundemuseum wird es uns zeigen.

Ein anderer verrückter, aber höchst seltener Vogel, den man diese Woche keinesfalls verpassen sollte, heißt Kai Lüftner und kommt aus Köpenick. Denn der ehemalige Streetworker, Sozialarbeiter, Pizzafahrer, Türsteher, Konzertveranstalter und Radioredakteur Lüftner gehört zu etwa einer Handvoll Künstlern in Deutschland, die Musik für Kinder machen, ohne dabei niedliche Töne anzuschlagen oder sich gar anzubiedern, sondern auch mal Worte in den Mund nehmen, wie sie Kinder eben in den Mund nehmen.

Gerade hat er seine dritte CD unter dem Label „Rotz ’n’ Roll Radio“ herausgebracht. Am Sonntag um 15 Uhr wird er versuchen, die ganze Waldbühne mit Fans zu füllen. Good luck!

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen