Die Wochenvorschau von Bert Schulz: Fast(en) auf der Zielgeraden
Eigentlich wäre diese Woche eine zum Tiefdurchatmen. Wer etwa den christlichen Ritus des Fastens von Aschermittwoch bis Ostern als Anlass zum Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Handy genommen hat, hat es fast geschafft. Auch wer den Frühling herbeisehnt, darf hoffen: Die Temperaturen sollen Ende der Woche steigen.
Nur wer darauf gehofft hat, dass das Land die Coronazahlen endlich in den Griff bekommt, wird sich noch ein ganzes Weilchen gedulden müssen. Und so dürfte die nächste Debattenrunde um Inzidenzzahlen, Lockdown etc. diese Woche bestimmen. Positiv formuliert: Wer weiter Shopping- oder Kulturfasten machen möchte, dem dürfte das leichter gemacht werden.
Denn auch wenn die Siebentageinzidenz in Berlin am Wochenende wieder knapp unter die (neue) magische Zahl 100 gefallen ist, gibt es wenig Anzeichen für eine Trendwende. Und so beraten am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsident*innen mal wieder, wie es weitergehen soll. Von weiteren Lockerungen, wie sie vor ein paar Wochen noch für Ende März angedacht waren, etwa die Öffnung der (Außen-)Gastronomie, ist nicht mehr die Rede. Vielmehr könnten auch in Berlin jüngste Lockerungen zurückgenommen werden.
Etwa die Rückkehr von Schüler*innen in den Wechselunterricht: Nachdem Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ihre Pläne, auch Siebt- bis Neuntklässler*innen wieder teilweisen Präsenzunterricht zu gestatten, auf Eis legen musste, könnte die Frage aufkommen, ob auchdie Viert- bis Sechtsklässler wieder komplett zu Hause lernen müssen. Retten dürften sie erst mal die Osterferien, die am Samstag beginnen.
Am Dienstag ist die erste planmäßige Sitzung des Senats; gut möglich allerdings, dass Entscheidungen (Kontaktauflagen? weiter Shoppen mit Terminvergabe?) angesichts der wohl erneuten Kehrtwende erst im Laufe der Woche fallen.
Aber nicht nur Coronazahlen sind beachtenswert: Am Donnerstag stellt die Deutsche Wohnen (DW) ihre Bilanz für 2020 vor. Wirkt sich der durch das Volksbegehren DW und Co. enteignen aufgebaute Druck auf den Konzern ökonomisch aus? Vielleicht verkündet die Initiative ja mal die Zahl der bisher gesammelten Unterschriften.
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