Die Wochenvorschau von Anna Klöpper: Alles glitzert, und für Unterhaltung sorgt der BER
Ein roter Faden zieht sich durch diese Woche – klar, der rote Teppich der Berlinale, der noch bis Sonntag ausgerollt bleibt. Alle Kameraaugen richten sich auf den Potsdamer Platz, es gibt strahlende Sieger vor der Kamera und die Verlierer sind irgendwo anders. Alles für den Augenblick, aber der funkelt und glitzert.
Weniger glamourös: die Demo gegen das Asylpaket II, das linke Gruppen wie das Bündnis gegen Rassismus und die Ehrenamtlichen von Moabit hilft! am Dienstag ab 16 Uhr vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) veranstalten – gegen die schnelleren Abschiebungen von Menschen aus „sicheren Herkunftsländern“ und für den uneingeschränkten Familiennachzug von Geflüchteten, den die rot-schwarze Koalition eingeschränkt hat. Pappe basteln, mitgehen.
Nun ist der Fasching zwar vorüber, aber Berlin hat sich ja mit dem Schrottflughafen BER seine ganz eigene karnevaleske Veranstaltung geschaffen: Bereits am Montag tagt mal wieder der Aufsichtsrat, was diese Woche insofern unterhaltsam werden könnte, als dass in der vergangenen Woche ein lange unter Verschluss gehaltener Prüfbericht des Landesrechnungshofs endlich öffentlich wurde: Pleiten, Pannen und bestimmt auch ein bisschen Pech auf über 500 Seiten.
Wie wohl ein Volksentscheid über den BER aussehen würde? Haben oder Nicht-Haben? Wohl eher Nicht-Haben, kann man annehmen. Ein müßiges Gedankenspiel, aber direkte Demokratie ist halt gerade angesagt bei den Initiativen, Bewegungen und Runden Tischen dieser Stadt. Mehr als 70 von ihnen haben sich in der vorigen Woche zu einem Bündnis formiert, das nichts weniger will als ein neues Volksabstimmungsgesetz. Mehr direkte Demokratie, einfacher gemacht – mal ganz einfach gesagt. Am Mittwoch will man sich konkreter äußern.
Auch die City West steht diese Woche noch im Fokus. Architekturstudenten haben sich Gedanken um das Viertel rund um Ku’damm und Zoologischen Garten (Foto: Gedächtniskirche) gemacht. Die Ergebnisse des studentischen Ideenwettbewerbs werden am Mittwochabend präsentiert. Man darf gespannt sein – auch wenn man bei so mancher tollkühnen Träumerei aus Glas und Stahl einmal wieder ziemlich froh sein wird, dass es von der Idee bis zur Grundsteinlegung doch immer ein recht ungewisser Weg ist.
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