Die Wochenvorschau für Berlin: Wahlkampf, von der Couch verfolgt
Bequemer war es nie, sich eine politische Meinung zu bilden: Der Wahlomat startet, die Kandidat*innen kommen per Stream ins Haus.
Mit Rückblick auf die erste Hälfte der heißen Wahlkampfphase lässt sich aber doch sagen: Es kann auch ganz nett sein, wenn das politische Jahr mit ein bisschen Pepp anfängt. Zumal sich viel Wahlkampf bequem und ganz trocken vom Sofa erledigen und erleben lässt. Womit wir bei dieser Woche wären.
Denn wer noch immer nicht weiß, wenn sie oder er wählen soll, der bekommt ab Mittwoch altbewährte Unterstützung: Dann geht auf der Zielgerade des Wahlkampfs der Wahl-O-Mat an den Start, also jenes Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, die nach politischen Zielen fragt und daraus die Übereinstimmung mit den Parteien berechnet. Nicht unwahrscheinlich übrigens, dass dabei keine der großen vier rauskommt, sondern eher eine Kleinstpartei, die sich etwa Tierschutz oder Satire oder gar nichts verschrieben hat wie etwa die FDP.
Auch um leidenschaftliche Auseinandersetzungen zwischen den Parteien und ihren Spitzenkandidat*innen mitzuerleben, muss mensch nicht aus dem Haus. So ist am Donnerstag Sitzungstag im Abgeordnetenhaus, und besonders sachlich dürfte es knapp zwei Wochen vor der Entscheidung dort nicht mehr zugehen. Dank Livestream, unter anderem über die Parlaments-Webseite, dürfen zu Hause dazu sogar Chips und Salzstangen gereicht werden.
Dazu kommen jede Menge Aufeinandertreffen der Kandidat*innen, die zumeist auch via Stream zu verfolgen sind. Das gilt natürlich auch für den dritten und letzten taz Wahltalk am Freitag mit Bettina Jarasch (Grüne), live im und aus der taz Kantine (19 Uhr). Wer gerne vorbeikommen will: Es gibt noch (kostenlose) Tickets!
Das Alternativprogramm: die Berlinale
Kommen wir zu einer anderen (Aus-)Wahl: Am Montag stellt die Berlinale – per Stream – ihr Gesamtprogramm vor, sprich mehrere hundert Filme, die ab 16. Februar zehn Tage gezeigt werden. Viele Details sind schon bekannt, vor allem in den sogenannten Nebenreihen. Trotzdem dürfte sich ein Blick lohnen.
Danach bleiben den Filmfans noch drei Wochen, bis das große Rennen auf die Tickets losgeht. Genug Zeit also, um auf der Couch das Wunschprogramm – und die Alternativen, falls die Karten zu schnell weg sein sollten – zusammenzustellen. Zum Anschauen muss mensch dann aber schon raus und kurz in die Kälte, wenn auch nur, um ins Kino zu gelangen.
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