Die Wahrheit: „Irgendwann kriegen wir sie alle!“
Die schönsten Anekdoten über den neuen Präsidenten der Islamischen Republik Iran, die sympathische Gesichtsmatratze Hassan Ruhani.
Am vergangenen Samstag wurde der persische Politiker und Kleriker Hassan Ruhani zum Präsidenten der Islamischen Republik Iran gewählt. Dieses große historische Ereignis nimmt die Wahrheit zum Anlass, ausgewählte Anekdoten aus dem schillernden Leben des bedeutenden Hodschatoleslam zu erzählen.
Das Licht der Welt erblickte der künftige Präsident Hassan Ruhani 1948 in einem Krankenhaus in Teheran, und er musste sofort darüber lachen – über Teheran, das Krankenhaus, über 1948 und vor allem über das Licht der Welt. Er war der erste Säugling im Iran, der lachend zur Welt kam. Die Ärzte staunten, der Schah schickte ein Glückwunschtelegramm, die Eltern weinten vor Rührung. Das Lachen sollte Hassan Ruhani selbstverständlich bald vergehen. Aber seine freundlichen Augen hat er bis heute behalten.
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Schon als orientierungsloser Jugendlicher fühlte sich Hassan Ruhani vom Monotheismus magnetisch angezogen – wusste aber nicht, von welchem. Eine Weile und weil es „cool“ war, liebäugelte er mit dem altpersischen Zoroastrianismus und beschloss, allein ein paar Monate meditierend auf dem Berg zu verbringen, auf dem auch Zarathustra einst erleuchtet worden war. Nach beschwerlichem Aufstieg näherte er sich gerade demütig keuchend dem Gipfel, als von oben barsch eine Stimme erklang: „Is‘ besetzt!“ Der Pilger nahm es als Zeichen, machte auf dem Absatz kehrt und dachte nur: „Dann werde ich halt Islamerer wie alle anderen auch.“
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In seiner bewegten Jugend hatte der spätere Präsident Ruhani einen Spitznamen, den ihm Mitglieder einer verfeindeten Clique in seinem Viertel gegeben hatten. Er wurde „Bugs Bunny“ gerufen, weil sein stets schlecht gewickelter Turban aussah, als ob er Hasenohren hätte. „Irgendwann kriegen wir sie alle!“, kommentierte Jahre danach Ruhani, der mittlerweile ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert hatte, eine Szene in Teheran, bei der einer seiner Jugendfeinde an einem Autokran-Galgen baumelte. Der Hingerichtete war wegen der Verwendung imperialistischer amerikanischer Symbole zum Tode verurteilt worden.
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In seiner Zeit als Student war Ruhani dem Alkohol nicht abgeneigt und trank oftmals viel mehr, als er sich leisten konnte. Vor allem während seines Doktoratsstudiums an der Universität Glasgow ließ er so manches Mal anschreiben. Clever, wie er war, verwendete er stets einen seiner vielen Decknamen: Ruhani, Rihanna, Rowdyhani oder auch Ali Baba. So entkam er der Rache der schottischen Wirte und sparte noch dazu eine Menge Zaster.
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Was keiner weiß: Hassan Ruhani ist der Erfinder des Bobby-Cars. Schon in den späten sechziger Jahren erfand der rennsportbegeisterte Geistliche das rote Plastikauto. Wegen Plastikmangel im Iran verkaufte er seine Idee für 300 Mark und einen Jahresvorrat Bartwichse nach Deutschland.
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Einmal stattete Hassan Ruhani der unterirdischen Atomforschungsanlage von Isfahan einen Besuch ab. Als seine Delegation den Aufzug betreten hatte, drückte der Geistliche flink alle Knöpfe, sodass der Lift auf seinem Weg nach unten zur bombensicheren Kammer mit den Brennstäben in jedem Stockwerk anhielt. Als seine Begleiter ungehalten reagierten und fragten, was denn dieser Mist solle, konterte er augenzwinkernd: „Aber meine Herren, das dient hier doch alles ausschließlich friedlichen Zwecken!“ Manchmal schmunzelt er noch heute über diese sehr schlagfertige Antwort.
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Eines Tages wanderte der spätere Präsident des Iran nach dem Freitagsgebet am Ufer des Ghom entlang, als ihm plötzlich eine kleine Promenadenmischung entgegenstrunkelte und ihn anbellte: „Wuff, wuff, wuff.“ Dann legte sich der Hund winselnd vor die Füße des jungen Jurastudenten. Entschieden aber lehnte der Jungakademiker die hündische Offerte zur Unterwerfung ab. „Hund! Tsch! Gib eine Ruh’! Oder bist du ein Ruhani?“ Ein Wortspiel von solch elendiger Qualität aber hatte noch keiner in der gesamten Provinz Ghom von sich gegeben, und so trollte sich der Hund jaulend seines Weges.
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Als Hassan Ruhani sechs Jahre alt war, erschien eines Nachts ein Geist an seinem Bett. „Huuuuu, huuuuu!“, rief das Gespenst, und der kleine Hassan schreckte hoch. „Oh grausamer Geist, was willst du?“, fragte er zaghaft. „Ich bin gekommen, um dir drei Wünsche zu erfüllen“, flüsterte der Geist zurück, „aber wähle weise!“ Klein-Hassan war erleichtert und brauchte nicht lange nachzudenken: „Ich will einen Bart wie Opa Ahmed, Augenbrauen wie Ajatollah Chomeini und den Charme von Stalin!“ Und der Geist gehorchte sofort.
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Einmal hatte Hassan Ruhanis Haushälterin vergessen, dessen Leib- und Magenspeise zu bereiten, so dass der hohe Mann mit knurrendem Magen zum Freitagsgebet schlurfen musste. Nach vierzig Peitschenhieben vergass die Perle die Karamellkartoffeln auf Haiwolle nie mehr.
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