Die Vorschau: Neue Musik
■ Am Samstag locken ungewöhnliche Konzerte in Bremen und Delmenhorst
Für die FreundInnen geschriebener neuer, aber auch improvisierter Musik gibt es am heutigen Sonnabend die Qual der Wahl. In der Kirche St. Ansgarii beginnt um 18 Uhr ein ungewöhnliches Konzert in der Kirche und im Gemeindesaal. Im ersten Teil spielt der Organist und Komponist Hans Ola Ericsson zwei Stücke des israelischen, in Schweden lebenden Komponisten Dror Feiler, „Golá“ und „Schlafbrand“, bei dem es sich nach Ericsson um das „gewaltsamste und extremste Stück, das jemals für Orgel geschrieben wurde“, handelt. Im zweiten Teil gibt es eine Uraufführung, „Kain Aber“, das Feiler zusammen mit der Improvisationsgruppe X-Pol erarbeitet hat: „Eine neue Musik ist entstanden, eine neue Geschwindigkeit des Denkens und des Fühlens, in der der Intellekt auf ein manisches Rasen trifft“, sagt der Komponist zur Konzeption. Im dritten Teil werden alle Beteiligten improvisieren.
Vielleicht reicht die Zeit ja, um auch noch nach Delmenhorst zu fahren. Dort beginnt um 20 Uhr das jährliche Delmenhorster Minifestival nun schon das 31ste Mal. Auch hier wird der Raum gewechselt, sowohl im Foyer als auch im Saal des Kleinen Hauses gespielt. Zu Gast ist das Ensemble „Proxima Centauri“ aus Bordeaux, das im „Überallkonzert“, wie der Komponist und Organisator Hans Joachim Hespos den Abend nennt, Werke von Christophe Havel, Georges Aperghis, Gérard Grisey und Hespos spielt. Wie sagte doch mal ein Zuhörer?: „Man kann über Hespos' Schaffen sagen, was man will, nur eines nicht: dass es langweilig sei“. usl
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