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Die Unfähigkeit, ein Bürger zu sein

Im Alter von etwa zwanzig Jahren brachte der französische Schriftsteller Albert Camus 1935 seine ersten literarischen Versuche zu Papier - ein Tagebuch. Freilich waren die Inhalte anders als bei üblichen Tagebüchern, intime Mitteilungen fehlen fast ganz. Jetzt sind Camus‘ letzte Tagebücher im Französischen erschienen, die der Schriftsteller bis etwa ein Jahr vor seinem Unfalltod im Jahre 1960 geführt hat. Darin äußert sich Albert Camus über Jean Paul Satre, Fran?ois Mauriac und den ganzen „kollaborationistischen Linken“. Und zu sich selbst schreibt er: „Alles kommt von meiner angeborenen Unfähigkeit, ein Bürger - und ein zufriedener Bürger - zu sein. Der geringste Anschein von Stabilität in meinem Leben erschreckt mich.“ Brigitte Sändig schreibt über die letzten Tagebücher von Albert Camus auf denKULTURSEITEN 15-16

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