: Die Taschen sind leer
betr.: „Teuer, aber nicht kostspielig“ (Lernmittel), Kommentar von Susanne Lang, taz vom 5. 4. 03
Schön, dass für Frau Lang alles so einfach und billig ist. […] Dazu nur so viel:
Der „Kompriss“ ist keiner. Faktisch hat der Finanzsenator seine Vorstellung von einer weitgehenden Abschaffung der Lernmittelfreiheit durchgesetzt. Die soziale Komponente (Begrenzung auf 100 Euro) erfolgt zu Lasten der Grundschüler bzw. deren Eltern. Acht Euro pro Monat und Schulkind sind für Eltern mit geringen und mittleren Einkommen und mehreren Kindern durchaus viel Geld, weil es bei weitem nicht die einzigen Ausgaben sind, die im Rahmen der Schulausgaben von den Eltern zu finanzieren sind. Die allermeisten Eltern tragen bereits jetzt die Verantwortung für die Erziehung und die Bildungschancen ihrer Kinder.
Die Frage, die eine Zeitung wie die taz interessieren sollte, ist, wer die Verantwortung für die Bildungschancen der Kinder übernimmt, wenn die Taschen der durchaus verantwortungsbewussten Eltern leer sind. […] MICHAELA KNÖR
betr.: „Muskelspiele für Prozente“, (Gewerkschaften wollen Druck auf Senat bei den kommenden Tarifverhandlungen erhöhen), taz vom 3. 4. 03
Wegen seiner Haushaltslage müsse der Senat 500 Millionen Euro bei den Personalkosten sparen. Warum spart die Stadt diesen Betrag nicht bei den Fondseignern und Profiteuren des Berliner Bankenskandals ein, die haben doch Berlin in diese Haushaltsnotlage gebracht! Die Stadt ist auf Jahre und Jahrzehnte verdammt, diese Schuldenlast abzutragen. Mit verheerenden Folgen für alle kulturellen und sozialen Bereiche. Nicht die Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes sollten Besoldungsminderungen hinnehmen müssen, sondern die Verantwortlichen der Haushaltsmisere. Die Profiteure des Bankenskandals sollten endlich zur Rechenschaft gezogen werden und auch bezahlen. KARIN GÜNTHER