: Die Stinte wandern wieder in der Weser – und in den Kochtopf
Hochsaison. Die Männer stehen wieder und angeln – das Bremer Schmankerl, den Stint. Der gehört, wie auch die Forelle, zur Familie der Lachse. Und wie die leckeren Verwandten schwimmt die Bremer Spezialität zum Laichen stromaufwärts, um zu Ostern zurück ins Meer zu paddeln. Doch einige bleiben – und zwar im Kochtopf. Ob frisch gebackene Stinte zu den Bremer Leckerbissen gehören, die den Gaumen kitzeln oder beleidigen, ist nicht wirklich geklärt, sagt Edda Koch-Bodes, die einen Bremer Traditionsfischladen führt. Manche Leckermäuler freuen sich das ganze Jahr auf die März-Saison und fühlen sich mit Stint im Mund wohl wie Fisch im Wasser – andere scheuen zurück, denn der Stint „fischelt“ im Rohzustand: Er mieft nach faulen Gurken „und schmeckt auch zubereitet eigen“. Wer den Küchengeruch nicht scheut, dem empfiehlt die Fischfachfrau, ihn in Roggenschrot oder Mehl zu wälzen und in Pfanne oder Friteuse zu braten. Angeln darf den Fisch aber nur, wer einen Schein besitzt. Falls die Kormorane welche übrig lassen. Löhr/ F:Wolff
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