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Die Seele mähen lassen

■ Umweltsenator will mehr zahlende Veranstalter auf den öffentlichen Grünflächen: Es ist zu wenig Geld für Parkpflege da

Hamburg geht das Geld für die Pflege seiner Parks und Grünanlagen aus. Den Gartenbauabteilungen steht dafür 30 Prozent weniger Geld zur Verfügung als vor zehn Jahren, pro Quadratmeter Park lediglich 15 Pfennige im Jahr. Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) hat sich ein Programm ausgedacht, wie die Anlagen trotzdem erhalten werden können. Es soll mehr zahlende Nutzer anlocken und setzt auf ein stärkeres Engagement der BürgerInnen.

„Die Grünanlagen sind ein Teil von Hamburgs Seele“, sagt der Umweltsenator. Mit zehn Prozent der Fläche prägten die Parks, Kleingärten, Friedhöfe und Spielplätze das Bild und den Ruf der Hansestadt. Um sie besser erhalten zu können, will sie der Umweltsenator stärker „in Wert setzen“.

Schon in den vergangenen Jahren fanden durchschnittlich 250 Veranstaltungen in den Parks und Gärten statt; ein Drittel von ihnen war gemeinnützig. Aus den 900.000 Mark Gebühren, die Familien-Zirkusse, Puppenspieler, Betriebsfeste, Märkte und startende Ballonflieger pro Jahr aufbrachten, könnten locker mehr werden, glaubt der Senator.

Damit InteressentInnen leichter die Flächen finden, die sie suchen, hat die Umweltbehörde jetzt eine Internet-Seite eingerichtet. Unter www.hamburg.de/Behoerden/Umweltbehoerde/Ferien/veranstaltungsflaeche n/w-flaechen.htm und demnächst unter www.hamburg.de/Services/welcome.htm gibt es eine Übersicht über alle Orte, die in Frage kommen – vom Stadtpark bis zum Elbpark Entenwerder.

Stadtplan-Ausschnitte zeigen, wie der Platz zu erreichen ist; in einer kleinen Tabelle erfährt der potenzielle Nutzer, ob Strom- und Wasseranschlüsse vorhanden sind, wie stark der Boden belastet werden kann und an wen er sich wenden muss. „Früher musste man sich da wochenlang durchfragen“, sagt Porschke.

Auch dem Engagement der BürgerInnen will der Senator jetzt einen professionellen Schubs geben. Die Soziologin Dirka Griesshaber, die im Auftrag der Umweltbehörde bereits den Autofreien Tag koordinierte, soll am Beispiel des Stadtparks vormachen, wie sich Park-Partnerschaften organisieren lassen.

Als Bindeglied zwischen BürgerInnen und Verwaltung soll Griesshaber die Gründung des schon lange geplanten Stadtpark-Vereins unterstützen und ein Park-Büro aufbauen, das als Anlaufstelle für BürgerInnen dient, die sich um den Park kümmern wollen. Vorbild sind die „parc partnerships“ in New York City. „Das hat mich sehr inspiriert“, sagt der Umweltsenator.

Gernot Knödler

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