: Die „Schwestern“ dienen als Alibi
betr.: „Die Schwestern der Schwulen“, taz vom 21. 6. 05
Das „L“ des LSVD (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland) war eigentlich nur ein Feigenblatt, ein Alibi, um die Hochzeitspläne eines Volker Beck und seiner Mitstreiter auf den Weg zu bringen, mit anderen Worten die Homoehe oder das Lebenspartnerschaftsgesetz. Nur mit den Männern, ohne die Frauen, war das nicht zu bewerkstelligen. Doch der stark feministisch orientierte Lesbenring war nicht bereit, sich auch nur im Geringsten dafür einzusetzen. So wurde flugs im Frühjahr 1999 der SVD zum LSVD gewandelt, nicht ohne herbe Kritik aus den eigenen Reihen, um das hehre Ziel Homoehe zu bewerkstelligen. Tatsächlich ist es aber so, dass es nur relativ wenige Frauen im LSVD gibt, von denen wiederum ist nur eine Minderheit aktiv, denn – so meine Erfahrung – jede Verfolgung eigener Ziele, die von den fest gefügten Vorstellungen der SVD-Gründerväter abweicht, hat – milde ausgedrückt – im LSVD keine Chance. Deshalb ist der LSVD weiterhin männerorientiert und -dominiert, das „L“ bleibt ein Alibi. EVA KRÖCHER, Frankfurt