■ Soundcheck: Die Prinzen / Primal Scream
Gehört: Die Prinzen. Sie wollen, daß wir alle gut drauf sind: Treppauf, treppab hüpfen sie über die Bühne, getrieben vom Beat des Schlagzeugs. Für's Auge gibt es eine bunte Light-Show und flotte Kostümwechsel, für's Ohr mehrstimmigen, meist sauberen Gesang: ein bißchen Swing, ein bißchen Rap, viel Pop und Rock. Das Publikum in der ausverkauften Alsterdorfer Sporthalle läßt Papierschwalben fliegen und Leuchtstäbe glühen. Hartgesottene Teenies in Prinzen-T-Shirts kennen alle Texte auswendig, „Jeder Popel fährt 'nen Opel“ wird auch von den Vorschul-Kids mitgeplärrt. Bei „Es ist alles nur geklaut“ erreichen wir mit zweistimmigen Publikumsgesang schließlich den Höhepunkt und können danach heiter nach Hause gehen. Anke Rentz
Heute abend: Primal Scream. Bobby Gillespies Riff-Wiederverwertung kennt keine Kümmernisse, und das ist fein. Auch Experimentelles läßt der bleiche, langhaarige Party-Animateur zu Kurzweil gerinnen.
Markthalle, 21 Uhr, danach Party im Soulution Club.
Heute abend: Rausch. Diese Band hatte schon immer ein wenig Probleme mit der Feuchtzone zwischen Indie-Kult und Major-Lust. Jetzt bei Phonogram untergeschlupft, absolviert man lieber noch einmal einen Probegig im niedlichen Marquee, bevor man sich mit dem neuen Rock-Album Massive in die richtigen Hallen traut. Marquee, 21 Uhr
Außerdem: Die netten Jungs von nebenan, M Walking On The Water, scheinen wirklich viele Fans zu haben, denn sie buchten für heute das Docks. Hunters & Collectors waren in ihrer Anfangszeit die weit besseren INXS. Nur stehen sie immer noch mit heruntergelassenen Strümpfen am Boden und träumen von Bühnen mit 70 x 30 Meter-Maßen (Logo). Und M People sind bereits genug gelobt worden (Große Freiheit).
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