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■ Die Pfanne ist rundStrip-AaI und Luden-Spieß

Ein besonderer Service der taz: Das Rezept zum Gegner. Zu jedem Saisonspiel des SV Werder veröffentlichen wir kulinarische Leckerbissen. Unsere Autoren garantieren für Qualität. Tim Kalbhenn ist ein Bremer Spitzenkoch und steht im „Filz“ hinter dem Herd, und Otmar Willi Weber ist nicht nur Moderator bei Radio Bremen, sondern war schon als Kind ein guter Esser. Guten Appetit.

Eingedenk der Tatsache, daß jeder Lude im Endeffekt doch nur ein kleines Würstchen ist und sich der FC St. Pauli, dessen bewußt, vom Würstchenfabrikanten Böklunder sponsern läßt, empfehlen wir als proletarisch-simplen Hauptgang: Ludenspieß.

Dazu benötigen wir für vier Personen ein großes Glas Party-Würstchen von der ganz kleinen Sorte (Minis), die die Kleinen so gern zum Kindergeburtstag verputzen, und drei rote und drei grüne Paprikaschoten, die wir abwaschen, von den Kernen befreien und in großzügige Karos schneiden. Um das Spießgericht weithin ruchbar zu machen, nehmen wir zwei Knoblauchzwiebeln, die wir in ihre Zeh-Bestandteile zerlegen und die Zehen enthäuten. Ein großes Glas Perlzwiebeln.

Dann geht's ganz einfach: Weil die Würstchen eigentlich nicht für den Grill oder die Pfanne gedacht sind, Paprikastückchen und Knoblauchzehen in einer großen Pfanne schön anrösten, daß sie Farbe haben, aber noch knackig sind. Wenn abgekühlt mit den Würstchen und den Perlzwiebeln abwechselnd aufspießen. Die Würstchen mit einem Party- Picker anstechen, damit sie nicht gleich bei der ersten Hitze aufplatzen. Die Spieße kann, wer Lust hat, mit Olivenöl bestreichen. Dann im Backofen kurz und kräftig „grillen“.

Dazu reichen wir „Heinz Ketchup hot“, bzw. Werder-Senf (siehe Rezept zum SC Freiburg).

Als Getränk ist Astra-PiIs genehm, auch Holsten, das knallt bekanntlich am dollsten. Wer sowas nicht verträgt, greift zum heimischen Gerstensaft.

Mann kann sich mit Luden-Spießen zufrieden geben, aber besonders kulinarisch ist das nicht, weshalb wir in Anlehnung an Kochpapst Wolfram Siebeck den Strip-Aal als elegante Vorspeise bereiten.

Dazu brauchen wir zwei frische Räucheraale, im September ist noch beste Saison, zwei rote Rettiche – in der Not tun es auch Radieschen, aber dann ca. 3 Bund.

Aal köpfen und häuten (deshalb Strip-Aal), Fleisch von den Gräten schneiden, braune Ränder abschneiden und, laut Siebeck, an die Katze verfüttern. Das Aalfleisch in kleinste Stückchen zerteilen, daß es wie grobes Tatar erscheint. Wem das Tatar zu fett ist, der kann mit Küchenkrepp so lange tupfen, bis der Fettgehalt diätgemäß ist.

Dann die roten Rettiche schälen und ebenfalls tatarklein schneiden. Aal und Rettich miteinander vermengen. Dabei den Rettich peu a peu zufügen, zwischenprobieren, denn der Aal soll im Endmix dominant bleiben. Die Mischung dann mit Zitronensaft, Salz, Cayennepfeffer und einem Schuß Soyasauce abschmecken. In den Kühlschrank stellen und zugedeckt mehrere Stunden ziehen lassen. Das Ganze mit geröstetem Graubrot servieren.

Auch hierzu geht ein leckeres Pils, aber auch ein grüner Veltliner (für Werders Österreicher) ist ein ausgezeichneter Strip-Aal-Begleiter. Strip-AaI 2 kleine Räucheraale, oder 1 großer 2 rote Rettiche, ersatzweise Radieschen Graubrot Zitronen satt Salz Cayenne-Pfeffer Soyasauce Luden-Spieß 1 großes Glas MiniParty-Würstchen 3 grüne und 3 rote Paprika 2 Knoblauchzwiebeln 1 Glas Perlzwiebeln Olivenöl Heinz Ketchup, hot oder Werder-Senf Tim Kalbhenn/Otmar Willi Weber

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