■ Die Pfanne ist rund: Zwischen Himmel und Erde
Ein besonderer kulinarischer Service, exklusiv für die gaumenfreudige taz-LeserInnenschaft: Zu jedem Werder-Gegner in der Bundesliga liefern wir ein Rezept. Die Autoren der Haute Cuisine sind so erlesen wie die Speisen. Tim Kalbhenn zaubert am Herd des „Filz“ in der Feldstr. 90 und Otmar Willi Weber hinter dem Mikro bei Radio Bremen 2 oder vor der Kamera beim „Stadtschnack“. Guten Appetit!
Am Ende der vergangenen Saison noch im Fußballhimmel, jetzt auf dem harten Boden der Tatsachen und irgendwie dort, wo Schalke immer schon war, ganz nah am Chaos, am Abgrund, stets in der Nähe einer Unordnung, die nur im besten Falle kreativ ist, aber stop...
...das ist hier kein Poesiealbum, sondern soll ja ein neues Rezept zum Gegner werden, und da stimmen der ewige Bundestrainer Sepp Herberger und Schalkes Ex-Trainer Herr Berger sicher überein: Die Pfanne ist rund, und das nächste Gericht ist immer das schwerste.
Also: Für Himmel und Erde braucht es: 1 Kilo Kartoffeln – Sieglinde, festkochend, 1 Kilo Äpfel, wir empfehlen Boskop (so sauer wie Assauer, aber viel leckerer), 250 Gramm durchwachsener Speck und 600 Gramm Blutwurst von Safft, dem guten Metzger im Viertel. Da sollte man auch den Speck gleich mitholen. 1 Liter Rinderbrühe, 50 Gramm Butter, Salz, Zucker.
Kartoffeln schälen, waschen und in der Rinderbrühe gar kochen, geht aber auch mit ganz normalem Wasser. Während die Kartoffeln garen (ca. 20 Minuten), Speck in kleine Würfel schneiden, bei starker Hitze auslassen, zum Entfetten auf Küchenkrepp legen. Die Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, in Scheiben schneiden und in Wasser gar kochen. Braucht nur ein paar Minütchen.
Dann die inzwischen garen Kartoffeln abgießen, sofort fein zerstampfen, die gegarten Äpfel hinzufügen, mit dem Schneebesen durchrühren, zum Kochen bringen und mit Salz und Zucker abschmecken. Den Speck über den Kartoffel-Apfel-Brei geben und warmstellen.
Dann die Blutwurst in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit Butter in der Pfanne schön kross braten. Heiß mit Himmel und Erde servieren.
Dazu geht am besten Pils, aus aktuellem Anlaß darf es aber auch ein weißer, trockener BERGERac sein, selbstverständlich aus dem Thon-Krug getrunken. Zum Beispiel ein 92er Chateau La Borderie aus Monbazillac, Dordogne. Aber auch andere trockene Bergerac-Gewächse sind zulässig.
Wer zum Gericht auch einen grün-weißen Auftakt liebt, dem empfehlen wir einen frischen Fußball-Feldsalat. 200 Gramm Feldsalat, 50 Gramm Walnüsse, frisch oder aus dem Tütchen drei Scheiben Toastbrot.
Dressing: 6 Eßlöffel Walnuß-Öl, 1 Eßlöffel Weißwein, 2 Eßlöffel Wasser, 1 Teelöffel Senf, Salz und weißer Pfeffer.
Feldsalat ordentlich waschen, sortieren und in die Salatschüssel geben. Die Dressingzutaten gemeinsam in ein Schüsselchen geben und kräftig durchrühren, abschmecken und über den Feldsalat geben, gut vermengen.
Toastbrot von der Rinde befreien und in kleine Würfel schneiden, in etwas Pflanzenöl in der Pfanne bräunen, Walnüsse kurz mit erwärmen und alles über den Salat geben.
Tim Kalbhenn Otmar Willi Weber
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen